The Third Vote - Die Stimme für Ihre politische Meinung

Ergebnisse der StuPa-Wahl 2017

Was war das Ziel unseres Experiments?

Das Experiment soll in erster Linie das irrationale Wahlverhalten von Menschen aufzeigen. Mit einer neu eingeführten Drittstimme wurde zusätzlich zu Erst- und Zweitstimme die Meinung des Wählers zu 25 verschiedenen Thesen eingeholt. 
Alle zur Wahl stehenden Listen gaben ebenfalls ihre Meinung zu den 25 Thesen ab. (Zum Verständnis: Bei der StuPa-Wahl spricht man nicht von Parteien, sondern von so genannten Listen). 
Dadurch kann im Nachhinein überprüft werden, inwiefern die Meinung des Wählers auch tatsächlich mit der Auffassung der gewählten Liste übereinstimmt.

 

Ergebnisse

Zuerst wollen wir einen Blick auf den Wahlausgang, unter Auschließung von ungültigen Stimmen und Ersetzen von fehlenden Antworten durch 'neutal', werfen (Abbildung 1).

 

Abbildung 1

 

 

Tatsächlich konnten wir bei der Stupa-Wahl rationales Wahlverhalten bei den Wählern feststellen. Die Liste FiPS ist nicht nur die am häufigsten gewählte, sondern auch die repräsentativste Liste.

Um die tatsächliche Übereinstimmung der Wähler mit den gewählten Listen zu messen, haben wir die Variablen Popularität und Universalitäteingeführt. Diese werden im Folgenden kurz erklärt:

 

  • Popularität: Die Popularität gibt den Anteil der Wähler wieder, die (durschschnittlich über alle 25 Thesen hinweg gesehen) dieselbe Meinung vertreten wie die betroffene Liste. 
     
    • Beispiel: Die Jusos erreichen einen Popularitäts-Wert von 50%.
      Die Jusos lehnen These 1 ab. 31% der Wähler lehnen diese ebenfalls ab. 
      Die Jusos lehnen These 2 ab. 49% der Wähler lehnen diese ebenfalls ab. All diese Prozentwerte werden addiert und dann durch die Anzahl der Fragen dividiert.
      Am Ende erhalten wir den Anteil der Wähler, die (durschschnittlich über alle 25 Thesen hinweg gesehen) dieselbe Meinung vertreten wie die Jusos. 

 

  • Universalität: Die Universalität gibt den Anteil der Thesen an, in der die Meinung der jeweiligen Liste mit der Mehrheitsmeinung der Wähler übereinstimmt.
     
    • Beispiel: Die LHG erreicht eine Universalität von 60%. Die LHG vertritt in 15 von 25 Thesen dieselbe Meinung wie die Mehrheit der Wähler - dies bedeutet 60%.
      Wichtig: Hier geht es nur um die Übereinstimmung mit der Mehrheitsmeinung zu jeder These.

 

In unserem Experiment untersuchten wir zusätzlich den Unterschied im Wahlverhalten zwischen Wählern, die den StuPa-O-Mat vor der Wahl genutzt haben und dadurch stark beeinflusst wurden (s), und denjenigen Wählern, die ihn nicht genutzt haben (n). Desweiteren unterscheiden wir bei den Wählern, die den StuPa-O-Mat genutzt haben zwischen Wählern, die durch den Stupa-O-Mat nur wenig beinflusst wurden (~) und Wählern, die durch den StuPa-O-Mat nicht beeinflusst wurden (≠). Die Menge aller Wähler wird mit (a) gekennzeichnet.
Studenten, die den StuPa-O-Mat nicht benutzten, wählen den Auswertungen nach deutlich irrationaler als Studenten, die den StuPa-O-Mat zuvor genutzt haben. In Abbildung 2 können diese Ergebnisse nachvollzogen werden.

 

Abbildung 2

 

 

Die Indizies Popularität (P) und Universalität (U) werden für alle oben genannten Wählergruppen (a, s, ~, ≠, n) der jewiligen Liste dargestellt.

Der Mean Index stellt den Durchschnitt zwischen Popularität und Universalität dar.